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Bild von Feldkirchen

Wissenswertes zum Palmsonntag

Warum der Palmesel kein Tier ist

Der Palmsonntag

Der Palmsonntag ist das Tor zur Karwoche. Er erinnert an den Einritt Jesu auf einem Esel in Jerusalem , bei dem Jesus mit Palmen begrüßt und bejubelt wurde. Anstelle der Palmen treten bei uns der Palmbuschen oder Palmbesen, andernorts auch Palmbaum oder Palmast genannt.

Der Palmbesen sollte nach Franziska Hager's Buch Drudenhax und Allelujawasser ursprünglich aus neunerlei heil- und zauberkräftigen Kräutern bestehen. Das sind Erika, Segenbaum (soll die Hexen austreiben), Palm- oder Weidenkätzchen, Wacholder, Eichenlaub, Bux, Seidelbast, Mistel und Hasel. In Berchtesgaden werden an dem Palmbuschen auch Gschobartbandeln, das sind gefärbte Holzspäne, gebunden. Das ganze wird mit Weidengerten auf einen Haselnussstecken gebunden.

Der in der Kirche geweihte Palmbuschen wird an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Wünschen aufgestellt. So soll er zum Beispiel im Feld die Ernte schützen, unterm Dach vor Unwetter und Feuer bewahren, im Stall Krankheiten abwehren und im Herrgottswinkel zur Ehre Gottes angebracht werden. Teilweise wurden die Palmkätzchen vom Mensch gegessen und an Tiere verfüttert - zum Schutz vor Krankheiten und anderen Übeln .

Nach altem Brauch darf der neue Palmbesen aber erst angebracht werden, wenn der Alte vorher verbrannt wurde. Durch die brennenden Palmkätzchen wurde das Böse (die Drud) aus dem Haus gejagt.

Die Asche für das Aschenkreuz, das den Kirchgängern vom Priester am Aschermittwoch auf die Stirn gemacht wird, stammt von den geweihten Palmkätzchen des Vorjahres.

Eine besondere Geschichte für die Kinder ist am Palmsonntag der „Palmesel". Wer an diesem Tag als letzter in der Familie aufsteht, wird den ganzen Tag Palmesel genannt.

Herbert Galler

 

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