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Bild von Feldkirchen

Bräuche im Mai

Bittgänge

Der Brauch ist bereits älter als unsere Zeitrechnung und geht zurück auf Feldprozessionen der Germanen, die um die gleiche Zeit stattfanden. Jetzt begleitet uns das Kreuz auf dem Weg zu einer besonderen Zufluchtsstätte (evtl. Wallfahrtsort), die in jedem Dorf eine andere ist.

Die Bittwoche ist in der Woche vor Christi Himmelfahrt. An den drei Bitt-Tagen wird um den Segen auf den Feldern gebetet. Der Bauer betete früher in seiner Litanei: „Dass Du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, wir bitten Dich, o Herr!"

Auch in unserer Feldkirchner Pfarrei wird an diesem Brauch festgehalten und am Montag in der Bittwoche nach Bicheln in einer Prozession gebetet.

Maiandacht

Die Tradition der Maiandacht reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals sollte den aus heidnischer Zeit übriggebliebenen Maibräuchen entgegengewirkt werden. In ihrer heutigen Form entstand die Maiandacht in Ferrara in Italien. 1841 wurde erstmals in München eine Feier zu Ehren der Mutter Gottes abgehalten. Der Lobpreis auf Maria hat bereits im Neuen Testament eingesetzt und in der Marienverehrung hat sich die Zukunftsverheißung des Magnifikats erfüllt. „Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter".

Wettersegen

Schon beim Herannahen eines Gewitters saßen oder knieten in frührer Zeit alle Leute eines Hofes um den Tisch im Herrgottswinkel und beteten. In der Gemeinschaft war die Angst besser zu ertragen. Immer wieder wurde dabei auch die schwarze Wetterkerze, die in Altötting noch heute verkauft wird, entzündet.

In der Kirche wird auch heute noch der Wettersegen vom Priester ab dem Fest des Evangelisten Markus (25. April) bis zum Fest der Kreuzerhöhung (14. September) gebetet.

Wetterläuten

Eine besondere Kraft gegenüber dem Wetter wird auch heute noch den Glocken zugeschrieben. „Blitze breche ich, Donner stoße ich zurück" – so lautet eine Inschrift auf einer alten Glocke. Vermeintlich werden durch den Schall der Glocken Blitz, Donner und Unwetter abgewendet.

Herbert Galler